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N-Nitrosodimethylamin (NDMA)

Einleitung

N-Nitrosodimethylamin (NDMA) ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrosamine, die für ihre krebserregenden Eigenschaften bekannt ist. Ursprünglich als Nebenprodukt industrieller Prozesse identifiziert, hat NDMA in der pharmazeutischen Industrie zunehmende Aufmerksamkeit erlangt, insbesondere aufgrund der Entdeckung von Verunreinigungen in Arzneimitteln und der damit verbundenen Gesundheitsrisiken.

Definitionen und Konzepte

NDMA wird als halbfrei flüchtige organische Verbindung klassifiziert und entsteht durch Reaktionen zwischen Aminen und Nitrosierungsmitteln. Es kann sowohl in der Umwelt (Luft, Wasser, Lebensmittel) als auch bei der pharmazeutischen Herstellung auftreten. Seine chemische Formel lautet C2H6N2O.

Wichtige relevante Begriffe umfassen:

  • Nitrosamine: Chemische Verbindungen mit mutagenen und krebserregenden Eigenschaften.
  • Akzeptable Tagesdosis (ADI): Die von Regulierungsbehörden festgelegte Grenze für NDMA-Exposition, um Krebsrisiken zu minimieren.
  • ICH M7(R1): Eine Richtlinie zur Bewertung und Kontrolle mutagener Verunreinigungen in Arzneimitteln, einschließlich Nitrosaminen.

Bedeutung

Die Relevanz von NDMA im Bereich der Life Sciences und Pharmaindustrie ergibt sich aus den folgenden Aspekten:

  • Regulatorische Überwachung: Entdeckungen von NDMA-Verunreinigungen in Arzneimitteln wie Ranitidin und Sartane haben zu Rückrufen und strengeren Auflagen geführt.
  • Gesundheitliche Auswirkungen: NDMA wird von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als wahrscheinlich krebserregend für den Menschen eingestuft und steht mit Leberschäden und Krebsrisiken in Verbindung.
  • Qualitätskontrolle: Die Notwendigkeit, NDMA effizient nachzuweisen und zu minimieren, unterstreicht die Bedeutung präziser Herstellungsverfahren und Analysen.

Prinzipien und Methoden

Die Kontrolle von NDMA erfolgt durch verschiedene wissenschaftliche und technische Ansätze:

  • Risikobewertung: Die Implementierung der ICH M7(R1)-Richtlinien zur Bewertung der Wahrscheinlichkeit von NDMA-Bildung während der Synthese oder Lagerung von Arzneimitteln.
  • Analytische Verfahren: Der Einsatz fortschrittlicher Analysen wie Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS) oder Flüssigkeitschromatographie-Massenspektrometrie (LC-MS), um NDMA in Spurenmengen nachzuweisen.
  • Präventionsmaßnahmen: Optimierung von Synthesewegen, Katalysatoren und Lagerbedingungen zur Minimierung der NDMA-Bildung.
  • Einhaltung von Vorschriften: Sicherstellung, dass regulatorische Grenzwerte für NDMA in Endprodukten nicht überschritten werden.

Anwendungen

NDMA-bezogene Überlegungen haben direkte Auswirkungen auf die folgenden Industriebereiche:

  • Pharmazeutische Forschung und Entwicklung: Sicherheitskontrollen, um sicherzustellen, dass Wirkstoffe (APIs) und Hilfsstoffe frei von NDMA-Verunreinigungen sind.
  • Arzneimittel-Rückrufe: Bekannt gewordene Verunreinigungen haben zu umfangreichen Rückrufen geführt, was die Bedeutung der Überwachung im gesamten Lebenszyklus eines Medikaments verdeutlicht.
  • Umweltmanagement: Die Überwachung von NDMA in Kläranlagen und Grundwasser ist ein zentraler Aspekt der Umwelttoxikologie.
  • Verbraucherschutz: Transparente Kommunikation von NDMA-Risiken in Arzneimitteln ist entscheidend für das Vertrauen der Verbraucher.