Luftqualität
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Der Begriff „Luftqualität“ bezeichnet den Zustand der Umgebungsluft hinsichtlich der Konzentration von Schadstoffen, Partikeln und anderer Verunreinigungen. In der Pharma-, Biotechnologie- und Life-Sciences-Branche spielt die Sicherstellung einer hohen Luftqualität eine zentrale Rolle für die Produktreinheit, Mitarbeitersicherheit und Einhaltung regulatorischer Vorgaben.
Definitionen und Konzepte
Partikel (PM): Feinstaubpartikel wie Staub, Pollen oder Ruß, die in der Lage sind, empfindliche Prozesse und Produkte in Reinräumen zu kontaminieren.
Flüchtige organische Verbindungen (VOCs): Organische Verbindungen, die leicht verdampfen und die Luftqualität in Innenräumen beeinflussen können. Einige VOCs sind gesundheitsschädlich und müssen in Labor- und Produktionsumgebungen streng kontrolliert werden.
Reinraumstandards: ISO 14644 definiert verschiedene Klassen von Reinräumen basierend auf Partikelkonzentrationen in der Luft.
Kontaminationskontrolle: Verfahren und Technologien zur Minimierung von Verunreinigungen in kontrollierten Umgebungen.
Bedeutung
Eine optimale Luftqualität ist für die Life-Sciences-, Pharma- und Biotech-Branche aus mehreren Gründen essenziell:
- Produktsicherheit: Vermeidung von mikrobiellem oder partikulärem Befall während der Medikamentenproduktion.
- Regulatorische Compliance: Einhaltung strenger Vorschriften wie jene der FDA oder EMA für Reinraumumgebungen.
- Gesundheit der Mitarbeiter: Schutz der Labor- und Produktionsmitarbeiter vor schädlichen Chemikalien und Schadstoffen.
- Betriebseffizienz: Verhinderung von Prozessfehlern, die durch Luftverunreinigungen verursacht werden könnten.
Prinzipien oder Methoden
Folgende Methoden kommen zur Sicherstellung der Luftqualität zum Einsatz:
- Luftfiltration: Verwendung von HEPA- und ULPA-Filtern zum Herausfiltern von Partikeln und Mikroorganismen.
- Umweltüberwachung: Permanente Messung von Partikelkonzentrationen, VOCs und mikrobiellen Belastungen in kritischen Bereichen.
- Lüftungskontrolle: Einsatz von Über- und Unterdrucksystemen, um den Luftfluss zu kontrollieren und Kontaminationen zu vermeiden.
- Reinraumprotokolle: Standardisierte Betriebsvorschriften für Schutzkleidung, Materialtransporte und Bewegungen der Mitarbeiter.
- Automatisierung: Integration moderner Sensorik und AI-Systeme zur Echtzeitüberwachung und -steuerung der Luftqualität.
Anwendungen
Luftqualitätskontrolle ist in verschiedenen Bereichen der Biotech-, Pharma- und Life-Sciences-Branche von entscheidender Bedeutung:
- Pharmazeutische Herstellung: Sicherstellung steriler Bedingungen bei der Produktion von Medikamenten, Impfstoffen und Biopharmazeutika.
- Biotechnologische Forschung: Verhindern von Experimentverfälschungen durch Luftverunreinigungen.
- Medizinische Geräte: Herstellung von Implantaten und anderen sterilen medizinischen Produkten in partikelfreien Umgebungen.
- Krankenhäuser: Luftqualitätskontrolle in Operationssälen und Intensivstationen, um Infektionsrisiken zu minimieren.
- Forschung & Entwicklung: Schutz von empfindlichen biologischen und chemischen Substanzen in Laborumgebungen.
Quellen
Weiterführende Informationen für Fachleute:


