Siedlerstraße 7 | 68623 Lampertheim, Deutschland

info@zamann-pharma.com

Identity and Access Management (IAM)

Einleitung

Identity and Access Management (IAM) beschreibt ein System aus Technologien, Prozessen und Richtlinien zur Verwaltung digitaler Identitäten und zur Steuerung des Zugriffs auf sensible Daten und Systeme. IAM sorgt dafür, dass die richtigen Personen zur richtigen Zeit auf die richtigen Informationen zugreifen können – und das aus den richtigen Gründen.

Gerade in der Life-Sciences-, Pharma- und Biotech-Branche, wo sensible Forschungsdaten, patientenbezogene Informationen und regulatorische Anforderungen im Fokus stehen, ist IAM unverzichtbar. Es schützt nicht nur geistiges Eigentum, sondern gewährleistet auch die Einhaltung strenger Datenschutz- und Sicherheitsvorschriften.

Definitionen und Konzepte

  • Identität: Stellt Personen, Geräte oder Anwendungen auf digitalen Plattformen dar.
  • Authentifizierung: Der Prozess der Überprüfung einer Identität durch Passwörter, biometrische Verfahren oder Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA).
  • Autorisierung: Die Zuweisung von Zugriffsrechten basierend auf Rollen, Funktionen oder Regeln.
  • Rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC): Zugang wird auf Basis beruflicher Rollen statt individueller Nutzer vergeben.
  • Federiertes Identitätsmanagement (FIM): Ermöglicht die Nutzung einer einzigen Identität über mehrere Systeme hinweg (z. B. Single Sign-On).
  • Privileged Access Management (PAM): Kontrolliert und überwacht privilegierte Zugriffe auf sensiblere Systeme und Daten.

Bedeutung

IAM ist in der Life-Sciences-, Pharma- und Biotech-Branche besonders wichtig, da hier extrem kritische und geschützte Informationen verarbeitet werden. Die Vorteile umfassen:

  • Regulatorische Anforderungen: Einhaltung von Vorschriften wie GDPR, HIPAA oder 21 CFR Part 11, die extrem strenge Datenschutz- und Sicherheitsstandards verlangen.
  • Datenintegrität: Sicherstellung, dass F&E-Daten korrekt, geschützt und revisionssicher sind.
  • Schutz vor Cyberbedrohungen: Minimierung von Risiken, die durch Datenlecks, Diebstahl von geistigem Eigentum oder den Verlust sensibler Patientendaten entstehen könnten.
  • Bessere Zusammenarbeit: Sichere und effiziente Zusammenarbeit globaler Teams bei der Arzneimittelforschung und Entwicklung.
  • Geschäftskontinuität: Förderung eines nahtlosen und sicheren Zugriffs auf Daten und Tools, insbesondere in dezentralen oder Cloud-basierten Umgebungen.

Prinzipien oder Methoden

IAM-Systeme in den Life-Sciences sind geprägt von spezifischen Prinzipien, die Sicherheit und Zugänglichkeit miteinander verbinden:

  • Prinzip der minimalen Rechte: Nutzer erhalten nur Zugriff auf die Systeme und Daten, die für ihre Tätigkeit erforderlich sind.
  • Zero Trust: Sicherheitsstrategie, die jeden Zugriff überprüft und keine impliziten Vertrauensannahmen macht.
  • Kontextbasierte Zugriffskontrolle: Festlegung von Berechtigungen auf Grundlage von Faktoren wie Standort, Gerätesicherheit oder Verhalten.
  • Identitätslebenszyklus-Management: Automatisierung und Verwaltung von Identitäten über deren gesamte Lebensdauer, von der Einstellung über Beförderungen bis zum Ausscheiden aus der Organisation.
  • Monitoring und Analyse: Kontinuierliche Überwachung und Protokollierung von Aktivitäten zur Identifikation und Prävention verdächtiger Vorgänge.
  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA): Kombination mehrerer Verifikationsmethoden für eine höhere Sicherheit.

Anwendung

IAM-Anwendungen in der Life-Sciences-, Pharma- und Biotech-Branche sind vielseitig und unerlässlich, insbesondere in folgenden Szenarien:

  • Klinische Studien: Sicherstellung, dass nur autorisierte Forscher sensible Patientendaten einsehen können.
  • Produktionsnetzwerke: Schutz von geistigem Eigentum und Sicherheitsmaßnahmen entlang der Lieferkette.
  • Cloud-Plattformen: Zugangskontrolle für Cloud-basierte Bioinformatik- oder AI-Tools zur Wirkstoffforschung.
  • Regulatorische Prüfung: Sicherstellung, dass Daten vollständig, unverändert und revisionssicher bereitgestellt werden können.
  • Kooperationen: Gewährleistung sicherer Partnerschaften mit Universitäten, Auftragsforschungsinstituten (CROs) und anderen Stakeholdern.
  • Mitarbeiter- und Rollenmanagement: Verwaltung von Zugriffsrechten in Echtzeit, insbesondere bei Personalumschichtungen oder -austritten.