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AMWHV (Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung)

Einführung

Die AMWHV (Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung) ist eine zentrale Verordnung in Deutschland, die die Herstellung von Arzneimitteln sowie Wirkstoffen regelt. Ihre Zielsetzung ist es, die Einhaltung der Guten Herstellungspraxis (Good Manufacturing Practices, GMP) sicherzustellen und so die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von pharmazeutischen Produkten zu gewährleisten. Sie basiert auf den EU-GMP-Leitlinien und harmonisiert die deutschen Standards mit den regulatorischen Anforderungen der Europäischen Union.

Definitionen und Konzepte

  • Good Manufacturing Practices (GMP): Ein Regelwerk, das sicherstellt, dass Arzneimittel und Wirkstoffe unter kontrollierten Bedingungen hergestellt und geprüft werden.
  • Wirkstoffe: Biologisch aktive Bestandteile in Arzneimitteln, die für die therapeutische Wirkung verantwortlich sind.
  • Herstellungsleiter/Qualifizierte Person (QP): Verantwortliche Person für die Einhaltung von AMWHV- und GMP-Anforderungen bei der Freigabe von Produktchargen.
  • Inspektionen: Regelmäßige behördliche Kontrollen, um die Einhaltung der Vorgaben zu überprüfen.
  • Validierung und Qualifizierung: Nachweis, dass Produktionsabläufe, Geräte und Systeme wie vorgesehen funktionieren und Qualitätsanforderungen genügen.

Relevanz

Die AMWHV ist für die pharmazeutische und biotechnologische Industrie von grundlegender Bedeutung, da sie die regulatorischen Rahmenbedingungen für die Herstellung hochwertiger Arzneimittel und Wirkstoffe schafft. Sie reduziert Risiken für Patienten durch strenge Vorgaben. Gleichzeitig erleichtert sie den internationalen Handel, indem sie sicherstellt, dass Produkte den GMP-Standards entsprechen, die in der gesamten Europäischen Union und anderen globalen Märkten anerkannt sind. Verstöße gegen die AMWHV können erhebliche regulatorische, finanzielle und reputative Konsequenzen haben.

Prinzipien und Methoden

  • Qualitätssicherung: Die AMWHV fordert, dass Qualität integraler Bestandteil aller Herstellungsverfahren ist, von der Beschaffung der Rohmaterialien bis zur Verteilung der Endprodukte.
  • Risikomanagement: Ein strukturierter Ansatz zur Identifizierung und Minimierung von Risiken, die die Produktqualität beeinträchtigen könnten.
  • Dokumentation: Lückenlose Aufzeichnung aller relevanten Prozesse und Entscheidungen, um Transparenz und Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.
  • Schulung: Alle Mitarbeiter, die an der Herstellung und Kontrolle beteiligt sind, müssen entsprechend geschult und qualifiziert sein.
  • Audits und Inspektionen: Regelmäßige interne und behördliche Überprüfungen gewährleisten die Einhaltung der Anforderungen.

Anwendung

Die AMWHV beeinflusst zahlreiche Prozesse in der pharmazeutischen und biotechnologischen Produktion:

  • Herstellung aktiver Wirkstoffe: Festlegung von Standards für Prozesse und Qualitätskontrollen.
  • Produktion von Fertigarzneimitteln: Gewährleistet, dass jede Charge in Übereinstimmung mit genehmigten Spezifikationen und Verfahren hergestellt wird.
  • Vergabe an Lohnhersteller: Lohnhersteller müssen die Anforderungen der AMWHV erfüllen, um Dienstleistungen rechtlich compliant anbieten zu können.
  • Import und Export: Die AMWHV stellt sicher, dass importierte und exportierte Produkte die GMP-Anforderungen der EU erfüllen.
  • Klinische Prüfpräparate: Sorgt für die GMP-konforme Herstellung von Arzneimitteln, die für klinische Studien verwendet werden.

Literatur und Quellen