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21 CFR 211.22

Einleitung

Die Regelung 21 CFR 211.22 ist Teil der umfassenden Regularien der U.S. Food and Drug Administration (FDA) im Rahmen von Titel 21 des Code of Federal Regulations (CFR). Diese Bestimmung definiert die Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Qualitätskontrolleinheit (QCU) in der pharmazeutischen Herstellung, gemäß den aktuellen Good Manufacturing Practices (cGMP). Sie bildet eine zentrale Grundlage für die Gewährleistung von Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit pharmazeutischer Produkte.

Definitionen und Konzepte

  • Qualitätskontrolleinheit (QCU): Eine eigenständige organisatorische Einheit in einem pharmazeutischen Unternehmen, die verantwortlich ist für die Einhaltung der cGMP-Standards und die Sicherstellung der Produktqualität.
  • Current Good Manufacturing Practice (cGMP): Ein Regelwerk, das die Herstellung, Verarbeitung und Verpackung pharmazeutischer Produkte regelt, um ihre Sicherheit und Qualität zu gewährleisten.
  • 21 CFR: Titel 21 des Code of Federal Regulations, der Vorschriften umfasst, die von der FDA durchgesetzt werden.

Bedeutung

21 CFR 211.22 ist essenziell für den Schutz der öffentlichen Gesundheit, da strenge Kontrollen der pharmazeutischen Herstellungsprozesse durchgesetzt werden. Eine Nichteinhaltung der in der Verordnung beschriebenen Verantwortlichkeiten der QCU kann zu Produktrückrufen, regulatorischen Maßnahmen und Schäden für Patienten führen.

Diese Regelung stellt sicher, dass pharmazeutische Produkte vordefinierte Qualitätsstandards einhalten. Sie etabliert klare Verantwortlichkeiten, um Fehler, Kontaminationen oder Inkonsistenzen bei Produkten zu vermeiden, und fördert Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Produktion.

Verantwortlichkeiten und Methodik

Die QCU hat gemäß 21 CFR 211.22 folgende Hauptverantwortlichkeiten:

  • Freigabe und Ablehnung: Prüfung und Freigabe bzw. Ablehnung aller Komponenten, Produktbehälter, Verschlüsse, Zwischenprodukte, Verpackungsmaterialien, Etiketten und Endprodukte.
  • Überwachung von Verfahren: Entwicklung von Verfahren zur Qualitätssicherung und Sicherstellung ihrer Einhaltung entlang der Herstellungs- und Verpackungsprozesse.
  • Chargenprüfung: Prüfung und Freigabe von Produktionsunterlagen vor der Freigabe einer Produktcharge.
  • Untersuchungen bei Abweichungen: Durchführung von Untersuchungen bei Abweichungen von festgelegten Standards und Empfehlung von Korrekturmaßnahmen.
  • Audits: Regelmäßige Audits der Produktionsanlagen und -prozesse, um die kontinuierliche Einhaltung der cGMP zu gewährleisten.

Die Methodik dieser Verordnung betont einen systematischen Ansatz zur Qualitätssicherung. Dazu gehören strukturierte Prozesse, strikte Einhaltung von Standardarbeitsanweisungen (SOP) und detaillierte Dokumentation.

Anwendung

Die Regelung 21 CFR 211.22 findet in der Industrie breite Anwendung, um Herstellungskonsistenz und Produktintegrität sicherzustellen:

  • Pharmazeutische Produktion: Gewährleistung der Einhaltung von Qualitätsstandards in Einrichtungen, die Wirkstoffe (APIs) und Fertigarzneimittel herstellen.
  • Biotechnologische Einrichtungen: Überwachung der Herstellung von Biologika wie Impfstoffen und Zelltherapien, deren Qualität äußerst kritisch ist.
  • Auftragshersteller (CMOs): Sicherung der Qualitätsstandards in ausgelagerten Produktionsprozessen.
  • Vorbereitung auf Inspektionen: Unterstützung bei der Vorbereitung auf FDA-Audits durch eine dokumentierte Einhaltung der QCU-Verantwortlichkeiten.

Durch die Umsetzung von 21 CFR 211.22 erfüllen Unternehmen nicht nur regulatorische Anforderungen, sondern stärken auch das Vertrauen in ihre Produkte, sowohl bei Fachkräften im Gesundheitswesen als auch bei Patienten.