Validierungssoftware
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Validierungssoftware ist ein entscheidender Bestandteil für die Sicherstellung der Einhaltung regulatorischer Standards, effizienter Prozesse und einer effektiven Qualitätskontrolle in den Lebenswissenschaften, der Pharmaindustrie und Biotechnologie. Sie unterstützt dabei, sicherzustellen, dass computergestützte Systeme und Prozesse konsistent die erwarteten Ergebnisse liefern, wodurch die Produktqualität und die Sicherheit der Patienten gewährleistet werden.
Definitionen und Konzepte
Validierungssoftware: Softwarelösungen oder Plattformen, die entwickelt wurden, um sicherzustellen, dass Systeme, Prozesse und Geräte den vordefinierten Spezifikationen und regulatorischen Anforderungen entsprechen, speziell in streng regulierten Branchen wie Pharmazie und Biotechnologie.
Validierung computergestützter Systeme (CSV): Ein systematischer Ansatz zur Überprüfung und Validierung von computergestützten Systemen, um die Datenintegrität, Qualität und regulatorische Konformität zu gewährleisten.
21 CFR Part 11: Eine Verordnung der US-amerikanischen FDA, die Anforderungen an elektronische Aufzeichnungen und Unterschriften festlegt, um deren Glaubwürdigkeit und Integrität sicherzustellen.
GxP-Compliance: Ein Sammelbegriff für regulatorische Leitlinien („Good Practice“) wie Gute Herstellungspraxis (GMP), Gute klinische Praxis (GCP) und Gute Laborpraxis (GLP).
Bedeutung
Die Validierungssoftware ist ein unverzichtbares Werkzeug in der pharmazeutischen, biotechnologischen und lebenswissenschaftlichen Industrie aus den folgenden Gründen:
- Regulatorische Konformität: Stellt die Einhaltung von Anforderungen wie FDA 21 CFR Part 11, EU Annex 11 und ISO-Normen sicher.
- Datenintegrität: Gewährleistet die Genauigkeit und Konsistenz elektronischer Aufzeichnungen sowie deren Rückverfolgbarkeit.
- Risikominderung: Verringert Risiken, die mit Systemausfällen, Datenverlust oder Produktionsfehlern verbunden sind, was erhebliche Auswirkungen auf die Patientensicherheit und die finanziellen Aspekte haben kann.
- Effizienz: Automatisiert und optimiert Validierungsprozesse, wodurch Zeit und Ressourcen gegenüber manuellen Ansätzen eingespart werden können.
Prinzipien und Methoden
Zu den zentralen Prinzipien und Schritten der Verwendung von Validierungssoftware gehören:
- Anforderungsanalyse: Definition der Benutzeranforderungen und Funktionalitätsspezifikationen zur Sicherstellung, dass die Software den geschäftlichen Anforderungen und den regulatorischen Standards entspricht.
- Risikobasierter Ansatz: Priorisierung der Validierungen basierend auf Systemkomplexität, Kritikalität und potenziellen Risiken, um Ressourcen gezielt einzusetzen.
- Testarten: Durchführung von Installationsqualifikation (IQ), Funktionsqualifikation (OQ) und Leistungsqualifikation (PQ), um sicherzustellen, dass das System in der Betriebsumgebung die Anforderungen erfüllt.
- Traceability-Matrix: Verknüpfung von Benutzeranforderungen mit Validierungstestfällen, um eine umfassende Abdeckung und Verantwortlichkeit zu gewährleisten.
- Audit-Trail: Fortlaufende Überwachung der Systemaktivitäten und Implementierung robuster Audit-Protokolle zur Einhaltung der Datenintegrität.
- Dokumentation: Erstellung strukturierter und detaillierter Validierungsdokumente wie Protokolle, Testscripte und Berichte, um Auditierungsbereitschaft und Transparenz zu gewährleisten.
Anwendung
Validierungssoftware wird in verschiedenen Bereichen der Lebenswissenschaften, Biotechnologie und pharmazeutischen Industrie eingesetzt, darunter:
- Klinische Studien: Sicherstellung der Einhaltung regulatorischer Anforderungen und Datensicherheit in Systemen wie dem Clinical Trial Management System (CTMS) und elektronischen Datenerfassungssystemen (EDC).
- Produktion: Validierung computergestützter Systeme, die in Produktionslinien eingesetzt werden, wie z. B. Laborinformations- und Managementsysteme (LIMS) und Manufacturing Execution Systeme (MES).
- Lieferkette: Überprüfung der Datenintegrität und Rückverfolgbarkeit in Lieferkettensoftware, um die Compliance und Qualität der verteilten Produkte sicherzustellen.
- Pharmakovigilanz: Validierung von Systemen zur Meldung unerwünschter Wirkungen gemäß globalen Pharmakovigilanzstandards zur Gewährleistung der Patientensicherheit.
- Forschung & Entwicklung: Validierung von Datenverarbeitungssystemen, die in der Medikamentenforschung und -entwicklung verwendet werden.


