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Umweltüberwachung (Environmental Monitoring)

Einleitung

Die Umweltüberwachung ist ein zentraler Bestandteil der Qualitätskontrolle in der Pharma-, Biotech- und Life-Sciences-Branche. Sie umfasst systematische Verfahren zur Bewertung und Überwachung von Umgebungsbedingungen, um sicherzustellen, dass diese den regulatorischen Standards entsprechen. Der Fokus liegt auf der Kontrolle von mikrobiellen, partikulären und chemischen Kontaminationen in Produktionsumgebungen.

Definitionen und Konzepte

Umweltüberwachung (Environmental Monitoring): Die regelmäßige Überprüfung kontrollierter Umgebungen zur Erkennung von Partikel- und mikrobiellen Kontaminationen, etwa in Reinräumen oder aseptischen Produktionsbereichen.

Reinraum: Ein speziell gebauter Raum mit kontrollierter Luftreinheit, der nach internationalen Normen wie ISO 14644 klassifiziert wird. Ziel ist die Minimierung von Kontaminationen.

Aseptische Herstellung: Herstellung von sterilen Produkten unter Bedingungen, die das Risiko mikrobieller Kontamination minimieren.

Kontrollparameter: Messgrößen wie Luftpartikel, mikrobielle Belastung und Oberflächenreinheit, die kontinuierlich überwacht werden.

Bedeutung

Die Umweltüberwachung ist von entscheidender Bedeutung für die Herstellung hochwertiger und sicherer pharmazeutischer und biotechnologischer Produkte. Kontaminationen in Produktionsbereichen können schwerwiegende Konsequenzen haben, darunter:

  • Gefährdung der Sicherheit und Wirksamkeit von Produkten
  • Verstöße gegen gesetzliche Anforderungen und regulatorische Standards
  • Rückrufe und potenzieller Imageschaden

Regulatorische Behörden wie die FDA und die EMA verlangen eine regelmäßige Überwachung, um sicherzustellen, dass Produktionsumgebungen wie Reinräume oder aseptische Bereiche unter strengen Bedingungen betrieben werden.

Prinzipien und Methoden

Die Umweltüberwachung basiert auf standardisierten Prozessen und validierten Methoden. Zu den wesentlichen Überwachungsverfahren gehören:

  • Luftprobenahme: Verwendung von aktiven (z. B. mittels Impaktoren) und passiven (z. B. Sedimentationsplatten) Probenahmeverfahren zur Erkennung mikrobieller Kontamination in der Luft.
  • Oberflächenüberwachung: Einsatz von Kontaktplatten und Wischtests zur Prüfung möglicher Kontaminationen auf Ausrüstung, Wänden und Arbeitsflächen.
  • Partikelmessung: Anwendung von Partikelzählern zur kontinuierlichen Überwachung der partikulären Belastung in Reinräumen.
  • Personalüberwachung: Kontrolle des mikrobiellen Beitrags von Personen, beispielsweise durch Abdrucktests (Fingerplatten) bei kritischen Tätigkeiten.
  • Datenanalyse: Verwendung von Trends, statistischen Analysen und Risikomanagement, um Abweichungen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Anwendung

Die Umweltüberwachung wird in verschiedenen Bereichen der pharmazeutischen und biotechnologischen Produktion angewendet, unter anderem in:

  • Reinraumvalidierung: Sicherstellung, dass Reinräume vor der Nutzung den internationalen Standards entsprechen.
  • Regelmäßiger Überwachung: Tägliche oder periodische Überwachung während der Produktion, insbesondere in hochsensiblen aseptischen Prozessen.
  • Fehleranalyse: Unterstützung bei der Untersuchung von Kontaminationsvorfällen zur Identifikation von Ursachen und Einleitung korrektiver Maßnahmen.
  • Regulatorische Konformität: Nachweis der Einhaltung von Vorschriften wie GMP-Richtlinien und ISO-Normen als Voraussetzung für die Zulassung von Produkten.
  • Sicherstellung der Produktqualität: Minimierung von Risiken für die Produktsicherheit und damit für die Gesundheit der Patienten.