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Risikobewertung in der CSA

Einführung

Die Risikobewertung in der CSA (Computer Software Assurance) ist ein systematischer Prozess, der darauf abzielt, Risiken zu identifizieren, zu analysieren und zu mindern, die mit der Verwendung von Software in regulierten Umgebungen verbunden sind. Insbesondere in der Pharmabranche, Biotechnologie und den Lebenswissenschaften gewährleistet dieser Ansatz, dass die Qualität der Produkte, die Sicherheit der Patienten und die Datenintegrität durch adäquate Maßnahmen geschützt werden. Statt starrer Dokumentationsvorgaben steht bei der CSA ein risikobasierter Ansatz im Vordergrund.

Definitionen und Konzepte

Computer Software Assurance (CSA): Ein von der FDA propagierter Ansatz, um den Fokus der Softwarebewertung auf risikorelevante Bereiche zu legen und somit den Validierungsaufwand zu reduzieren.

Risikobewertung: Ein strukturierter Prozess zur Identifikation potenzieller Fehlerquellen, zur Bewertung ihres Einflusses und zur Entwicklung von geeigneten Gegenmaßnahmen.

Kritisches Denken: Ein zentraler Grundsatz der CSA, der die analytische Beurteilung von Software-Risiken und ihrer Funktionalität betont, anstelle strikt vorgegebener Validierungsprotokolle.

Bedeutung

Die Risikobewertung in der CSA spielt eine entscheidende Rolle in regulierten Industrien. Sie:

  • Priorisiert und adressiert Risiken, die die Patientensicherheit oder Produktqualität gefährden könnten.
  • Stellt sicher, dass regulatorische Vorgaben wie die FDA-„Grundsätze der Softwarevalidierung“ eingehalten werden.
  • Reduziert Zeit- und Kostenaufwand im Vergleich zu traditionellen Validierungspraktiken, ohne die Compliance zu gefährden.
  • Fördert die Akzeptanz moderner Technologien wie KI, Cloud Computing und automatisierter Prozesse in der Branche.

Prinzipien und Methoden

Die Risikobewertung in der CSA basiert auf verschiedenen wesentlichen Prinzipien und Methoden:

  • Risikobasierter Ansatz: Konzentration auf Software-Risiken, die eine signifikante Auswirkung auf Patientensicherheit, Datenintegrität und Produktqualität haben.
  • Kritisches Denken: Förderung einer nutzungsorientierten Bewertung der Software, anstelle einer übermäßigen Dokumentation.
  • FMEA (Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse): Ein bewährtes Werkzeug, um potenzielle Fehler zu identifizieren, ihre Auswirkungen und Wahrscheinlichkeiten zu bewerten und entsprechende Gegenmaßnahmen zu planen.
  • Skalierte Testaktivitäten: Der Test- und Validierungsaufwand wird proportional zur Risikoeinschätzung angepasst, wodurch Ressourcen zielgerichtet eingesetzt werden.

Anwendungsbereiche

Die Risikobewertung in der CSA hat zahlreiche Anwendungen in den Lebenswissenschaften sowie in der Pharma- und Biotechbranche:

  • Validierung von Produktionssystemen: Zur Sicherstellung der Konformität und Konsistenz bei Steuerungssoftware in der Arzneimittelproduktion.
  • Software für klinisches Studienmanagement: Gewährleistet, dass Datenintegrität und Patientensicherheit in klinischen Studien erhalten bleiben.
  • Pharmakovigilanz-Systeme: Bewertet Systeme, die für die zuverlässige Erfassung und Meldung unerwünschter Ereignisse erforderlich sind.
  • Software für regulatorische Einreichungen: Risikobewertung von Anwendungen wie eCTD-Software (electronic Common Technical Document) zur Einhaltung regulatorischer Anforderungen.
  • Einführung moderner Technologien: Schafft einen Rahmen für das Management von Risiken bei innovativen Lösungen wie KI-Software oder Cloud-Diensten.