Kalibrierung und Wartung
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Kalibrierung und Wartung sind essenzielle Prozesse in der Life-Sciences-, Pharma- und Biotechnologiebranche. Sie gewährleisten die Präzision, Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit von Geräten und Instrumenten, die in Forschung, Entwicklung und Produktion eingesetzt werden. Ihre Bedeutung liegt insbesondere in der Einhaltung von regulatorischen Anforderungen und der Sicherstellung konsistenter Ergebnisse bei hochsensiblen Prozessen.
Definitionen und Konzepte
Kalibrierung: Der Prozess der Überprüfung und Einstellung der Genauigkeit von Messgeräten, um sicherzustellen, dass sie gültige und nachvollziehbare Ergebnisse liefern.
Wartung: Maßnahmen, die geplant oder spontan ergriffen werden, um Geräte in einem optimalen Betriebszustand zu halten oder wiederherzustellen. Dazu gehören präventive, prädiktive und korrektive Wartungsarbeiten.
Rückführbarkeit: Die Fähigkeit, Kalibrierungsergebnisse durch eine lückenlose Vergleichskette auf nationale oder internationale Standards zu beziehen.
Bedeutung
Kalibrierung und Wartung spielen eine Schlüsselrolle, um die Qualität, Sicherheit und Effizienz in der pharmazeutischen und biotechnologischen Produktion sowie in der Forschung zu gewährleisten:
- Regulatorische Konformität: Sie sind notwendig, um Vorschriften wie Good Manufacturing Practice (GMP) oder ISO-Normen einzuhalten.
- Datenintegrität: Sie schützen vor Messfehlern, die zu fehlerhaften Produkten oder Studienergebnissen führen können.
- Patientensicherheit: Insbesondere in der pharmazeutischen Produktion tragen sie zur Herstellung betriebs- und patientensicherer Medikamente bei.
- Kosteneffizienz: Regelmäßige Wartung verhindert unerwartete Ausfälle und reduziert damit Betriebskosten.
Prinzipien und Methoden
Die Verfahren der Kalibrierung und Wartung erfordern ein strukturiertes Vorgehen, das auf spezifische Gerätemerkmale und Branchenerfordernisse angepasst ist:
- Kalibrierungsprinzipien:
- Verwendung rückführbarer Standards, die mit internationalen Messnormen übereinstimmen.
- Dokumentation der Kalibrierungsergebnisse für Prüfungs- und Rückführbarkeitszwecke.
- Einhalten von gerätespezifischen Toleranzen und geregelten Kalibrierungsintervallen.
- Wartungsstrategien:
- Präventive Wartung: Periodische Inspektionen und vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Ausfällen.
- Prädiktive Wartung: Einsatz von Condition-Monitoring-Technologien und Datenanalysen, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
- Korrektive Wartung: Reparaturmaßnahmen nach plötzlich auftretenden Ausfällen.
- Validierung und Qualifizierung: Sicherstellung, dass Kalibrierung und Wartung den Validierungsvorgaben entsprechen, zum Beispiel durch die Durchführung von Installationsqualifizierung (IQ), Betriebsqualifizierung (OQ) und Leistungsqualifizierung (PQ).
Anwendung
Kalibrierung und Wartung finden in verschiedenen kritischen Bereichen der Life-Sciences- und Pharmaindustrie Anwendung:
- Pharmazeutische Produktion: Gewährleistung präziser Dosierung, steriler Produktionsprozesse und optimaler Verpackung.
- Biotechnologische Forschung: Validierung von Geräten wie Spektrophotometern und Chromatographiesystemen zur Sicherstellung korrekter Daten.
- Laboranalytik: Kalibrierung von Pipetten, Waagen und Inkubatoren für akkurate Experimentaldaten.
- Medizinprodukteherstellung: Wartung von Diagnosegeräten und Messinstrumenten gemäß regulatorischen Anforderungen.
Zahlreiche Unternehmen nutzen spezialisierte Softwaretools zur Echtzeitüberwachung von Kalibrierungsplänen, Zertifikaten und Wartungsprotokollen, um die Einhaltung der regulatorischen Bestimmungen reibungslos zu gestalten.
Referenzen
- International Society for Pharmaceutical Engineering (ISPE) – Leitfäden für GMP und Gerätevalidierung.
- Internationale Organisation für Normung (ISO) – Standards wie ISO 17025 für Kalibrierungslabore.
- U.S. Food & Drug Administration (FDA) – Vorschriften zur Wartung von Geräten in pharmazeutischen Umgebungen.
- Parenteral Drug Association (PDA) – Ressourcen für pharmazeutische Produktion und Qualitätskontrolle.


