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Design- und Entwicklungskontrollen

Einleitung

Design- und Entwicklungskontrollen („Design and Development Controls“) sind ein strukturierter Ansatz zur Regulierung und Verwaltung des Design- und Entwicklungsprozesses von Produkten, insbesondere in hochregulierten Branchen wie der Life-Science-, Pharma- und Biotechnologie-Branche. Ziel dieser Kontrollen ist es, sicherzustellen, dass Produkte den Anforderungen an Qualität, Sicherheit und regulatorische Compliance gerecht werden.

Definitionen und Konzepte

Design- und Entwicklungskontrollen: Ein Rahmenwerk aus Richtlinien, Verfahren und Prozessen, das sicherstellt, dass ein Produkt seine beabsichtigte Funktion, Sicherheit und Qualität erfüllt.

Design Input: Anforderungen, die aus Kundenbedürfnissen, regulatorischen Vorgaben und Marktanforderungen abgeleitet werden.

Design Output: Ergebnisse und Dokumentationen, die zeigen, dass die Designaktivitäten den definierten Input-Anforderungen entsprechen.

Verifikation: Prüfung, ob die Design-Outputs den festgelegten Design-Inputs entsprechen.

Validierung: Nachweis, dass das Endprodukt die Nutzeranforderungen und den beabsichtigten Gebrauch erfüllt.

Bedeutung

In der Life-Science- und Pharma-Branche spielen Design- und Entwicklungskontrollen eine zentrale Rolle, da sie kritisch für die Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität der Produkte sind. Vorteile umfassen:

  • Einhaltung regulatorischer Anforderungen: Garantiert Compliance mit Normen wie ISO 13485, FDA QSR oder EU-MDR.
  • Risikominimierung: Reduziert Risiken wie Produktfehler, Rückrufe und teure Nachbesserungen.
  • Verbesserte Produktqualität: Führt zu robusten, marktfähigen Produkten mit erhöhter Patientensicherheit.
  • Rückverfolgbarkeit: Erleichtert Audits und Berichterstattung durch lückenlose Dokumentation.

Prinzipien oder Methoden

Effektive Design- und Entwicklungskontrollen basieren auf folgenden Prinzipien:

  • Phasen-Gate-Prozesse: Aufteilung des Designprozesses in Stufen mit Evaluationsphasen („Gates“).
  • Design History File (DHF): Umfassende Dokumentationsstruktur des gesamten Designprozesses.
  • Interdisziplinäre Teams: Einschluss von Fachbereichen wie Qualität, Regulatorik, Entwicklung und Produktion.
  • Risikomanagement: Einsatz von Tools wie FMEA, um potenzielle Fehler frühzeitig zu erkennen.
  • Iterative Verifikation und Validierung: Regelmäßige Überprüfung von Outputs zur Sicherstellung der Kompatibilität mit regulatorischen Anforderungen und Marktzielen.

Anwendung

Die Implementierung von Design- und Entwicklungskontrollen in der Industrie umfasst verschiedene Bereiche:

  • Entwicklung von Medizinprodukten: Richtet sich nach ISO 13485 zur Gewährleistung von Sicherheit und Qualität über den gesamten Lebenszyklus.
  • Arzneimittelentwicklung: Notwendig in klinischen Studien, um sicherzustellen, dass Formulierungen und Herstellung regulatorischen Vorgaben entsprechen.
  • Biotechnologische Innovationen: Kontrolle und Optimierung in frühen F&E-Phasen, z. B. bei der Entwicklung von Biologika oder Gentherapien.
  • Qualitätsmanagementsysteme (QMS): Integriert Design-Kontrollen in digitale QMS-Plattformen, um Compliance und Nachverfolgbarkeit zu optimieren.