Zamann Pharma Support logo

Siedlerstraße 7 | 68623 Lampertheim, Deutschland

info@zamann-pharma.com

Bivalirudin

Einleitung

Bivalirudin ist ein direkt wirkender Thrombininhibitor, der vor allem als Antikoagulans in der kardiovaskulären Medizin verwendet wird. Aufgrund seiner schnellen Wirkung und kurzen Halbwertszeit ist Bivalirudin ein wichtiges Arzneimittel in der interventionalen Kardiologie, insbesondere bei Patienten mit akuten koronaren Syndromen.

Definitionen und Begriffe

Bivalirudin: Ein synthetisches Peptid, das direkt an Thrombin bindet und die Blutgerinnung hemmt.

Direkte Thrombininhibitoren: Eine Klasse von Antikoagulanzien, die Thrombin hemmen, unabhängig davon, ob es frei oder gebunden ist.

Thrombin: Ein Schlüsselenzym im Prozess der Blutgerinnung, das Fibrinogen in Fibrin umwandelt.

Antikoagulation: Die pharmakologische Hemmung der Blutgerinnung zur Vermeidung von Thromboembolien.

Bedeutung

Die Bedeutung von Bivalirudin liegt in seiner klinischen Relevanz zur Behandlung von thrombotischen Ereignissen sowie in seiner Rolle als alternatives Antikoagulans bei Patienten mit Heparin-induzierter Thrombozytopenie (HIT). Es reduziert nachweislich die Risiken schwerer Blutungen im Vergleich zu älteren Substanzen wie unfraktioniertem Heparin.

Darüber hinaus ist es durch seine synthetische Herstellung frei von tierischen Proteinen, was die Sicherheit und Verträglichkeit für verschiedene Patientengruppen erhöht.

Prinzipien oder Methoden

Bivalirudin wirkt, indem es direkt und reversibel an die Aktive-Zentren von Thrombin bindet und dessen Gerinnungsfunktionen hemmt.

Wichtige Prinzipien:

  • Reversible Hemmung: Die Bindung an Thrombin ist nicht permanent, wodurch die Wirkung von Bivalirudin schnell nach Absetzen nachlässt.
  • Kleine Halbwertszeit: Mit einer Plasma-Halbwertszeit von ca. 25 Minuten eignet sich Bivalirudin für Situationen, die eine präzise Steuerung der Gerinnung erfordern.
  • Unabhängigkeit von Organfunktionen: Da Bivalirudin enzymatisch abgebaut wird, ist es auch bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion anwendbar.
  • Direkte Thrombinhemmung: Im Gegensatz zu indirekten Hemmern wie Heparin agiert Bivalirudin direkt, ohne auf Antithrombin angewiesen zu sein.

Anwendung

Bivalirudin wird in einer Vielzahl von klinischen und industrienahen Anwendungen genutzt:

  • Kardiovaskuläre Interventionen: Standardmäßig eingesetzt bei perkutanen koronaren Interventionen (PCI), insbesondere bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom.
  • Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT): Eine wichtige Alternative bei Patienten mit Kontraindikationen gegen Heparin.
  • Herzchirurgie: Wird bei Patienten verwendet, die eine sichere, reversible Antikoagulation benötigen.
  • Forschung und Entwicklung: Wird häufig als Modellsubstanz für die Weiterentwicklung moderner Antikoagulanzien eingesetzt.